Die Weihnachtsbeleuchtungen sind bereits für ein Jahr im Estrich oder Keller versorgt, die ganze Schweiz liegt abends erneut in grosser Dunkelheit. Die ganze Schweiz? Nein, Luzern, auch Leuchtenstadt genannt, macht ihrem Namen grosse Ehre. Zum zweiten Mal findet bis am 19. Januar das sogenannte Lilu statt, ein Lichtfestival mit zauberhaften, originellen, teilweise interaktiv bespielbaren 19 Lichtinstallationen. Dies jeweils zwischen 18  bis 22 Uhr.

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Der Rundgang ist innerhalb ca. zwei Stunden kostenlos begehbar. Für die sehr empfehlenswerte Lichtshow Genesis 2 in der Hofkirche, benötigt man ein Ticket, das am besten online bestellt wird. Achtung: am Medienrundgang, zu dem ich als Bloggerin eingeladen wurde, hiess es, dass bereits 5’700 Tickets dafür gelöst wurden! Wer diese Show nicht verpassen möchte, sollte sich also sputen.

„Werden dieselben Lichtinstallationen an mehreren Festivals schweizweit gezeigt?“, fragte meine Familie. Nein – dies ist gar nicht möglich, da zum Beispiel die Schokoladenfabrik, genauestens an die Fassade des Hotel Schweizerhof projektiert wird. Jeder kann dort den Takt der Schokoladenmaschine vorgeben und dabei acht geben, dass sie nicht überhitzt.

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Das Schwanenballett CYGNUS reiht sich mit ihren inneren Lichtern poetisch in die Hintergrundlichter der Luzerner Kulisse ein. Denis Bivour & Florian Giefer erklären begeistert, dass ihre Schwäne mit GPS gesteuert werden und es sie in dieser Art nirgendwo gäbe. Eine Weltneuheit also!

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Begeistert sind nicht nur die Künstler von ihren Arbeiten, sondern kaum in Betrieb genommen, wird das Klavier beim Pavillon bespielt und die Umstehenden bewundern, wie Klänge sichtbar gemacht werden. „Letztes Jahr besuchte ich das Lilu mehrere Male, derart fasziniert war ich“, erzählt mir eine Stadtbewohnerin lächelnd. Ich kann nur erahnen, wie immens gross die Vorbereitungen für dieses Lilu waren, wenn ich höre, dass bereits im Februar 2019 damit begonnen wurde und zum Beispiel auch an den Vogel- und Fledermausschutz beim Wasserturm und der Hofkirche gedacht werden musste.

Wie sich der Wasserturm dieser Tage präsentiert, habt ihr ihn noch nie erlebt. „Seine Geschichte wird sozusagen von innen nach aussen gekehrt“, erklärt der Künstler Francois Chalet. Was hat dieser Turm nicht alles erlebt – seine Geheimnisse werden sichtbar!

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9 von diesen 19 Installationen durfte ich gestern erleben und war, wie letztes Jahr beim ersten Lilu, geradezu verzückt. 😉 Die Stadt hat sich in eine Märliwelt verwandelt und ich werde gern zusammen mit meinem Mann nochmals darin eintauchen, um die restlichen Installationen zu bestaunen – oder gar, um mich aktiv zu beteiligen – zum Beispiel an der Schneeballschlacht vor dem Regierungsgebäude.

Meine Eindrücke – Fotos und Videos – zum Teil mit Interviews der Künstler: (klickmich)