Seit ein paar Wochen ist es mir nicht nach FreudensprĂŒngen zumute, wie auf meinem Blogtitelfoto. Ich leide wohl unter dem Lichtmangel, trotz Tageslichtlampe von Philipps und hochdosiertem Vitamin D, sowie Burgerstein TipVital. Ich könnte jeden Tag heulen und tue es manchmal auch. 🙁

Dass wir seit ungefÀhr zwei Wochen wissen, dass unser Zuhause im Sommer 2015 abgerissen wird, hilft mir auch nicht wirklich aus dieser melancholischen Stimmung herauszukommen.

Unser Vermieter hat uns bereits vor ungefĂ€hr 5 Jahren angekĂŒndigt, dass er plant, sein hundertjĂ€hriges Elternhaus abzureissen und ein Minergiehaus zu bauen. Doch seine PlĂ€ne konnte er vorerst deshalb nicht verwirklichen, weil das Haus in der höchsten Gefahrenstufe stand. Seitdem eine neue BrĂŒcke, sowie eine sehr hohe Schutzmauer vor der Liegenschaft gebaut wurden, ist die höchste Gefahrenstufe zur mittleren heruntergestuft worden. Nun hat er grĂŒnes Licht fĂŒr seine PlĂ€ne erhalten, obwohl er zwar die Baugenehmigung noch nicht hat. Diese hofft er, im Mai 2015 zu haben, im Juli möchte er das Haus abreissen und im April 2016 sollen 8 neue Mietwohnungen im modernen MInergiestandart und schönster Aussicht (welche wir bisher 14 Jahre lang geniessen konnten) einzugsbereit sein. Er will die gesamte BauflĂ€che ausnutzen, es wird kein Rasen- oder Gartenplatz wie bisher mehr vorhanden sein. Eine 4.5 Zimmerwohnung wird auf mind. F. 2’700.– / Mt. zu stehen kommen. Dies liegt jenseits unserer Möglichkeiten.

Unserem Vermieter halte ich zugut, dass er uns frĂŒhzeitig informierte und nicht erst, wenn er dann die Baubewilligung haben wird. Da geht auch er ein Risiko ein, welches ihm bewusst ist. Er hat uns schon immer sehr transparent auf dem Laufenden gehalten, was sein Projekt betrifft.

FĂŒr uns heisst dies:

Wir suchen eine 4.5 Zimmerwohnung und zwar in Beckenried, da wir es unserem JĂŒngsten nicht zumuten möchten, sich fĂŒr sein letztes Schuljahr in einer neuen Schulklasse einleben zu mĂŒssen und das tolle Abschlussfest zu verpassen, welches die SchulabgĂ€nger jeweils feiern. Er ist seit Geburt mit denselben GspĂ€nli zusammen…. Unser Sohn sollte sich in seinem letzten Schuljahr voll und ganz auf die Lehrstellensuche konzentrieren können.
Die Wohnung dĂŒrfte nicht mehr als ca. Fr. 2’300.– pro Monat kosten. Und ganz wichtig: eine FreigĂ€ngerkatze mĂŒsste erlaubt sein. Leider werden Katzen, welche nach draussen gehen möchten, je lĂ€nger je mehr verboten.
Wir sind Nichtraucher. Unsere Ă€lteste Tochter wĂŒrde nicht mit umziehen. Wir suchen also als vierköpfige Familie ein neues Zuhause.
Es heisst aber auch Abschied nehmen.

Abschied von

– unseren lieben bisherigen Nachbarn im und ums Haus.
– der wunderschönen See- und Bergsicht, den tollen Sonnenauf- und UntergĂ€ngen.

– vom GemĂŒsegarten und Blumen.

– von unserem originellen Wohnungsgrundriss, dem heimeligen Holzbau, in dem wir in den vergangenen 14 Jahren soviel erlebten an Freud und Leid.

– von sovielen SchĂ€tzen, welche wir im Estrich aufbewahren.

– von der wunderschön grossen Terasse und dem kleinen Balkon, der im Sommer so wohltuend Schatten spendete.

– Abschied von unserer Ă€ltesten Tochter, welche mit unserem Umzug ausziehen wird.

Deswegen bin ich traurig – und das ist vielleicht sogar gesund.

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Zu unserer Wohnung gehört das Balkönli. Die Katzentreppe haben wir erst diesen Herbst fĂŒr Fr. 400.– erstellen mĂŒssen, sonst hĂ€tte uns der Vermieter noch frĂŒher gekĂŒndigt. HĂ€tten wir gewusst, dass wir im Sommer 15 rausgehen mĂŒssen, dann hĂ€tten wir uns geweigert, diese Treppe noch anfertigen zu lassen.

Ich hoffe nur, dass wir nicht Abschied von unserem lieben Minouch nehmen mĂŒssen. Das wĂŒrde mir das Herz brechen.

Aktualisiert: 17. Febr. 15

Wir sind glĂŒcklich, dass wir nach bloss einem Monat Suche bereits eine schöne 4.5 Zimmerwohnung in Beckenried gefunden haben, wo auch Minouch wieder willkommen sein wird.