“Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.”
Bibel, Galater 6,9

Es ist sehr befriedigend, sich in der Gesellschaft sinnvoll einzusetzen. Besonders viel Spass bereitet es mir, wenn wir als ganze Familie Aktionen organisieren wie zum Beispiel die Weihnachtspäckliaktion oder unser jährliches Engagement für den Ferienpass Nidwalden.

Einige Jahre lang organisierte mein Mann die Legostadt für den Ferienpass und dieses Jahr das erste Mal die Holzbauwelt des Bibellesebundes Schweiz. Im Vorfeld galt es, terminliche Absprachen zu tätigen, die Räumlichkeiten mit dem Bibellesebund- Verantwortlichen Stephan Böhi, zu besichtigen, Leitern und Gestelle zu organisieren und transportieren, immer wieder im Gespräch zu sein mit dem Ferienpass OK, einen Übernachtungsplatz und Geschenk für den ehrenamtlichen Mitarbeiter zu suchen, welcher die Holzbauwelt transportierte und betreute, einen Einladungszettel für die Besichtigung der Holzbauwelt zu gestalten, die Presse einzuladen, Mitarbeiter für die zwei Tage zu suchen und sovieles mehr… Ich bin stolz auf meinen Mann, dass er sich nebst einem 100 Prozentjob beim RAV und einer beruflichen Weiterbildung, welche er zur Zeit auch grad anpackt, immer wieder Zeit freischaufelt, für solche Projekte und Ferientage dafür einsetzt. Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle meinem 14-jährigen Sohn Tobias ein Kränzchen winden: er hat sich durch sein praktisches Engagement im letzten und diesjährigen Ferienpass bereits in diesem jungen Alter ins OK hineingearbeitet. 3 seiner 6 Sommerferienwochen investiert er in den Ferienpass Nidwalden, vor allem im technischen Bereich. Daneben ging er noch in der Berufswelt schnuppern und schrieb Lehrstellenbewerbungen.

Am Montag und Dienstag, 3. und 4. August, durften wir dann ernten, was wir im Vorfeld an Organisatorischem gesät hatten. Rund 20 Kinder bauten an diesen zwei Tagen voll Begeisterung, Eifer, Ausdauer und Konzentration hohe fantasievolle Gebäude. Der höchste Turm wurde am Schluss rund 4 Meter 70 hoch und wir alle hätten weitergebaut daran, hätte uns nicht die Raumdecke eine Grenze gesetzt. Wir hätten den bisherigen Rekord, welcher einen Meter höher liegt, locker geschlagen. 😉 Was mich erstaunte war, wie friedlich die Stimmung an beiden Tagen war. Kein Streit, kein Klötzlirumwerfen wurde beobachtet, es gab keine Tränen und keinem Kind war es je langweilig! Alle liefen sehr vorsichtig zwischen den Kunstwerken herum und gaben acht, nichts Fremdes zum Einsturz zu bringen – das hat mich fasziniert. Auf dem hohen Malergestell und den Leitern verhielten sich die Kinder diszipliniert, ohne dass wir eine Regel zu deren Gebrauch herausgeben mussten. Auch Kinder, welche zuhause viel Gamen, sind fürs “Klötzlibauen” total zu begeistern, was wiederum mich begeisterte!

Tobias hat dazu ein cooles, sehr sehenswertes Video erstellt- in stundenlanger Arbeit – ich staune einmal mehr über meinen Sohn:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=00ygU8f69vY]

Und in Slow Motion:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=swhbQfSIhus&w=560&h=315]

In den Pausen hörten die Kinder jeweils etwas von der Bibel, zum Beispiel die Geschichte des Turmbaus zu Babel und dort wiederum war ich erstaunt, wie aufmerksam und vorurteilslos die Kinder zuhörten und wieviel sie generell von der Bibel wussten. Es gab ein Jahr, an dem wir die damals geplante Legostadt nicht durchführen konnten, weil es seitens der Erwachsener Bedenken gab, wegen der biblischen Pausen-Geschichten. Doch die Bibel gehört meiner Meinung nach zu unserer schweizerischen Kultur und es schadet keinem Kind, wenn es Geschichten daraus kennenlernt. Es sind meistens die Erwachsenen, welche “kompliziert tun” und von “missionieren” reden, wenn es um dieses Thema geht. Die Kinder selber hören gespannt zu, egal ob es sich um ein Grimmmärchen oder um eine biblische Geschichte handelt und fühlen sich überhaupt nicht bedrängt.

Meinem Mann und mir macht es Freude, uns in die Kinder zu investieren. Der Ferienpass selber ist sowieso eine unterstützenswerte Einrichtung, damit Kinder, denen es langweilig wäre in den Sommerferien, ein sinnvolles Freizeitangebot nutzen können. Wir hoffen, dass wir das, was wir nicht nur im Ferienpass, sondern auch sonst in Kinderleben säen, einmal ernten dürfen in Form von Erwachsenen, welche ihren Weg im Leben gefunden haben und sich ebenfalls wieder für die Allgemeinheit sinnvoll einsetzen.